BAD NEUENAHR, 24.01.2016: Homosexuelle Paare können in der Evangelischen Kirche im Rheinland künftig genauso vor den Traualtar treten wie Eheleute. Die Synode der zweitgrößten deutschen Landeskirche beschloss in Bad Neuenahr die völlige Gleichbehandlung von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnern und verheirateten Paaren.
Die Entscheidung fiel mit überwältigender Mehrheit: Von den 211 Synodalen waren nur sieben gegen die Trauung gleichgeschlechtlicher Paare, neuen enthielten sich. Es gebe keinen rechtlichen oder theologischen Grund [mehr] für eine unterschiedliche Behandlung von Eheleuten und eingetragenen Lebenspartnern, hieß es zur Begründung der kirchlichen Rechtsänderungen.
In den vergangenen beiden Jahren gab es in der rheinischen Kirche mit ihren 2,65 Millionen Mitgliedern insgesamt 46 bekannte Fälle von gottesdienstlicher Begleitung homosexueller Paare; sie durfte aber nicht „Trauung“ heißen. Nachträglich kann eine solche Feier jetzt als Trauung anerkannt werden. Damit hat die rheinische Kirche unter den 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland die weitestgehende Regelung zur Gleichstellung von Lebenspartnern.
Bislang hatte nur die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau die Segnung von Lebenspartnern mit der kirchlichen Trauung völlig gleichgestellt, dort ist aber die nachträgliche Anerkennung als Trauung nicht möglich. epd
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