Im einem Beitrag zum Thema „Wenn Befreier ihre Legitimation verlieren“ in der November/Dezember 2015-Ausgabe von „afrika süd“ unternimmt der Autor Ismail Lagardien „Standortbestimmungen im Vorfeld der Lokalwahlen 2016.“
Schonungslos geht der `politische Wirtschaftswissenschaftler´ mit dem „Staat“ [Südafrika] ins Gericht und kreidet ihm vor allen Dingen an, zu einem „Stellvertreter für die Macht [der Regierungspartei]“ geworden zu sein und dadurch die Fähigkeit verloren zu haben, öffentliche Dienstleistungen und Güter bereitzustellen – „von Trinkwasser über Strom bis zu Sicherheit in den Gemeinden.“ Teilweise, so der Autor weiter, seien „diese mangelnden Kompetenzen“ dem Umstand geschuldet, „dass der ANC alle Mitarbeiter des alten Regimes entlassen hatte, als er die Macht übernahm. … Deshalb sind die Lokalverwaltungen … schlicht nicht in der Lage, für die alltäglichen grundlegenden Dienstleistungen zu sorgen.“
Sollen also nun etwa ausgerechnet diejenigen mit der Aufgabe betraut werden, öffentliche Dienstleistungen und Güter bereitzustellen, die gerade deswegen hatten abdanken und den Weg frei machen müssen für einen demokratischen Rechtstaat, weil sie und ihr `altes Regime´ bewiesenermaßen weder gewillt noch imstande waren, den meisten Menschen Südafrikas die ihnen zustehenden öffentlichen Dienstleistungen und Güter – „von Trinkwasser über Strom bis zu Sicherheit in den Gemeinden“ – bereitzustellen? Niemals!
Abgewirtschaftet hatte das Apartheidregime! Den von ihm hinterlassenen Scherbenhaufen abzutragen und Staat, Regierung und Zivilgesellschaft zu fördern, bleibt auch im dritten Jahrzehnt dringende Aufgabe, damit `das alte Regime´ und seine Untaten für immer der Vergangenheit angehören!
Ben Khumalo-Seegelken.
Kommentieren