Mit dem Beschluss der Synode der Württembergischen Landeskirche vom 28. November 2017 g e g e n einen Kompromissvorschlag aus ihrer Mitte, Kirchengemeinden im Bereiche ihrer Landeskirche in Württemberg künftig unter bestimmten Bedingungen frei entscheiden zu lassen, ob Ehepaare gleichen Geschlechts künftig wie jedes Ehepaar sonst ihre Eheschließung auch gottesdienstlich nachfeiern können dürften, wenn sie dies wünschten, v e r a b s c h i e d e t s i c h die Leitung jener Landeskirche aus dem Kreis von Menschen und Institutionen in der Bundesrepublik Deutschland, die Ausgrenzung und Entrechtung ablehnen und als Gemeinschaft von Verschiedenen leben wollen.
Menschen in den Kirchengemeinden der Württembergischen Landeskirche, die sich lieben, – nicht zuletzt nach geltendem Recht – miteinander leben und füreinander einstehen (wollen), müssen – infolge des jüngsten Beschlusses der Synode ihrer Landeskirche – erneut zur Kenntnis nehmen, dass sie durch das leitende Gremium ihrer Landeskirche
°in ihrer Identität als lesbische Frauen und Mädchen und als schwule Männer und Jungen abgelehnt, verunglimpft und abgestempelt und somit öffentlich der allgemeinen Verachtung preisgegeben werden,
°b e s t e n s f a l l s als Kirchensteuerzahlerinnen und Kirchensteuerzahler, jedoch nicht auch – wie jeder andere sonst – als Gemeindeglieder mit allen Rechten akzeptiert werden.
Die Württembergische Landessynode ist eine der wenigen kirchenleitende Gremien aus dem Bereiche der Mitgliedskirchen der EKD, die trotz Appellen und Aufforderungen auch aus den eigenen Reihen, sich immer noch weigert, Paare gleichen Geschlechts ohne Vorbehalt anzuerkennen und gelten zu lassen.
Das Leitungsgremium der Württembergischen Landeskirche handelt höchst fragwürdig, indem es mit seinem jüngsten Beschluss erneut Menschen in ihrer Würde angreift und dadurch Unfriede in Kirchengemeinden und in der Gesellschaft heraufbeschwört. Umkehr ist ü b e r f ä l l i g!
Ben Khumalo-Seegelken
Theologe, engagiert für Gleichberechtigung gegen Ausgrenzung.
Dem Artikel „Umkehr ist übwerflüssig“, schließe ich mich vorbehaltlos an und bitte die Kirchenleitung sich bei den Schwulen und Lesben für die unchristliche Entscheidung der Synode zu entschuldigen.
Helmut Herberg, Ulm
[…] Tübinger Stiftskirchengemeinde erklärt sich weiterhin aufgeschlossen auch gegenüber Paaren gleichen Geschlechts – trotz ablehnendem Beschluss der dortigen Landessynode […]