Henning Melber*:
Verhandlungssache Völkermord
Die schwierige Aufarbeitung deutscher Kolonialverbrechen in Namibia
Erst nach langem Zögern hat sich die Bundesregierung 2015 dazu durchgerungen, Kolonialverbrechen an den Ovaherero und den Nama im damaligen Deutsch-Südwestafrika als Völkermord anzuerkennen. Allerdings wird zwischen der namibischen Regierung und Berlin immer noch um eine offizielle Entschuldigung und mögliche Entschädigungszahlungen gerungen, wobei die Interessenverbände der betroffenen Bevölkerungsgruppen außen vor bleiben. Zudem lässt die deutsche Seite im Umgang mit dem sensiblen Thema bisweilen das gebotene Fingerspitzengefühl vermissen.
>> Fortsetzung folgt
*Henning Melber, Direktor em., Dag-Hammarskjöld Stiftung, Uppsala; Extraordinary Professor an den Universitäten in Pretoria und des Free State in Bloemfontein. [aus: WeltBlick, WeltTrends, Das außenpolitische Journal, 159, Januar 2020, S. 4-8.]
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