Der Mainzer Arbeitskreis Südliches Afrika (MAKSA) setzt sich für die Umwandlung der Christuskirche in Windhoek in eine Gedenk- und Begegnungsstätte zur Erinnerung an den Völkermord an Herero und Nama und zur Aufarbeitung des Kolonialismus in Namibia ein, insbesondere als Beitrag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zur Aufarbeitung ihrer eigenen Schuldgeschichte.
Die Christuskirche ist 1910 als Zeichen des Sieges und der Unterwerfung der Herero und Nama von der Vorgängerorganisation der EKD eingeweiht worden. Der Bau wurde überwiegend mit Mitteln aus Deutschland finanziert.
Überdies ist die Kirche bis heute Gedenkstätte für die deutschen Opfer des Kolonialkrieges, nicht aber für die einheimischen Opfer. Besonders deutlich wurde das nach der Anbringung der Gedenktafeln im Jahr 1926. Sie bedecken eine ganze Wand, auf ihnen sind die Namen der „für Kaiser und Reich Gefallenen“ verzeichnet.
Die Erinnerung an diese Geschichte wurde in der Kirche bis in die Gegenwart hinein mit vielen Jubiläen unter starker Mitwirkung der EKD begangen und wachgehalten. Während der Apartheidzeit wurde die Kirche mit Beteiligung der EKD aufwändig restauriert.
Sechs Jahre nach dem Gedenkjahr an den Völkermord 2004 wurde unter Mitwirkung der EKD im Jahr 2010 das 100jährige Bestehen gefeiert und die von Anfang an in ihrem Besitz befindliche Christuskirche der Deutschen Gemeinde in Windhoek übergeben, ohne die EKD-Synode einzubeziehen.
Wir fordern die EKD auf, als eine Konsequenz aus ihrem Schuldbekenntnis die erforderlichen Mittel für die Umwandlung der Christuskirche in eine Gedenkstätte bereit zu stellen und zusammen mit dem Namibischen Kirchenrat, der Museums Association of Namibia (MAN ) unter Einbeziehung von Namibischen Opferverbänden und anderen kompetenten Institutionen ein Konzept dafür zu entwickeln.
Oktober 2019.
Für den Mainzer Arbeitskreis:
Markus Braun, Köln
Hans-Martin Milk, Neu-Isenburg
Frauke Heiermann, Oberhausen
Der MAKSA setzt sich seit 1972 zusammen mit anderen Solidaritätsgruppen in Deutschland für Gerechtigkeit in den Beziehungen zum Südlichen Afrika ein. Die meisten Mitglieder von MAKSA haben dort jahrelang als kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelebt und gearbeitet. Einige wurden in der Apartheid-Zeit von der damaligen Regierung ausgewiesen. Gründungsort war Mainz.
In Übereinstimmung mit dem Programm zur Bekämpfung des Rassismus des Ökumenischen Rats der Kirchen hat damals MAKSA die westdeutsche Anitapartheidbewegung mitgegründet. Der MAKSA versteht sich als Teil der weltweiten Ökumene, die sich der christlichen (biblischen) Parteinahme für Arme und Unterdrückte verpflichtet weiß.
Mainzer Arbeitskreis Südliches Afrika (MAKSA)
c/o Dr. Markus Braun, Simrockstr. 21, 50823 Köln, Germany, marx-braun@gmx.de
Vielen Dank – tolle Initiative!
Johanna