… im Grunde nichts Neues – neue Nachbarn aus anderen Ländern

Wandertag vom Flüchtlingsnetzwerk Oldenburg 2007

OLDENBURG, 26. Januar 2015: Es ist im Grunde nichts Neues, dass Menschen, die als Einzelpersonen oder Familieneinheiten nach Schutz suchen, nachdem sie ihr Zuhause hatten verlassen und von dort hatte fliehen müssen, irgendwo ankommen, wo sie bleiben können.

Zum Glück kann mittlerweile selbst hierzulande auch keiner mehr, unbestraft sich parteipolitisch oder sonst wie auf dem Rücken von Menschen profilieren, denen es einfach willkommen zu heißen und Schutz zu gewähren gilt: Geflohene sind Menschen; das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland gilt auch ihnen und für sie.  Diese Einsicht scheint allmählich einzudämmern – auch den Regierenden in Berlin.  Die Beschlüsse und die Initiativen der letzten Wochen und Monate lassen hoffen.

Was mich aber nach wie vor stört, bei Menschen, die „den Flüchtlingen helfen“ wollen, ist die Einstellung, die ich oft bei nicht wenigen von ihnen wahrnehme, die weniger Aufgeschlossenheit und Mitmenschlichkeit, als eher Widerwillen und Überheblichkeit ausdrückt.  Ich gewinne dabei oft den Eindruck, Geflohene sollen eher „betreut“ werden – eben als solchen begegnet, denen es gilt,  (nicht selten erkennbar-gönnerhaft und spürbar-fürsorglich) an die Hand zu nehmen und (ebenso stets `überlegen´) auf den Behördengängen zu begleiten.

Flüchtlingsarbeit – Asylantenbetreuung“.  Natürlich gehört es dazu, dass den neuen Nachbarinnen und Nachbarn aus fernen Ländern „Brot und Salz“, ja Speis und Trank,  zur Begrüßung und zur Eingewöhnung gereicht werden, vielmehr sollen ihnen aber bewusst und gezielt ermöglicht werden, anzukommen, sich willkommen zu fühlen, sich in unserer Mitte wohnlich einzurichten, sich in unserer Nachbarschaft zurechtzufinden und wohlzufühlen und `auf Augenhöhe´ mit uns und anderen zu verkehren.  Darauf kommt es an.

Solange Menschen in Sammelunterkünften zusammengepfercht werden, statt – wie andere Menschen auch – in Wohnungen untergebracht, und ihnen Einschränkungen auferlegt und Grundrechte beschnitten werden, solange bleiben sie ausgegrenzt.  Solche Praktiken sind unmenschlich.  Sie sollen aufhören!

2006 haben einige von uns in und um Oldenburg versucht, als ein >> Netzwerk von Einheimischen und Schutzsuchenden* ein Zusammenleben zu verwirklichen, das der Überzeugung am nächsten entspricht: Die Würde des Menschen ist unantastbar.  In ähnlicher Weise würde ich heute vorgehen wollen.

*Zum Flüchtlingsnetzwerk Oldenburg  siehe >> DOKUMENTATION:  und >> FOTO GALERIE:

Ben Khumalo-Seegelken

 

 

 

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