Mit den Ohren lesen und zu Fuß Welten verbinden im Zululand heute

Biblia Zuluensis – iBhaybheli ngesiZulu

Biblia Zuluensis – iBhaybheli ngesiZulu

Im zweiten Jahrzehnt schon arbeitet ein Team von Freiwilligen in Südafrika daran, “die Bibel“ in ihre Sprache, isiZulu, zu übersetzen. IsiZulu wird heute stärker als andere Sprachen von Menschen in und um Südafrika als erste Sprache in ihrem Alltag verwendet2. Das angestrebte Ergebnis des Übersetzungsteams, iBhaybheli ngesiZulu, die (neue) Bibel in isiZulu, soll verlässlich und verständlich sein, d.h. einerseits den hebräischen, aramäischen und griechischen Vorlagen treu bleiben und andererseits in Sprache und Lebenswelt der Leserschaft verhältnismäßig mühelos zugänglich sein.

Mit den Ohren soll man sie ‘lesen’ können, wie es die meisten Erwachsenen insbesondere in ländlichen Gebieten Südafrikas ohnehin bei Begegnung mit dem geschriebenen Wort tun, da viele von ihnen eine Schule nur von außen kennen und sie sich das Lesen und Schreiben, wenn überhaupt, erst im Vollzug autodidaktisch aneignen: Nötig sind klare, verständliche Sätze in der eigenen Sprache über Menschen und Begebenheiten aus ferner Vergangenheit und fremder Welt, die Sinn machen und Hoffnung stiften können. Diese biblische Bibliothek, iBhaybheli ngesiZulu, soll auch in isiZulu verfügbar sein.

Wozu das alles? Buch der Bücher!

IsiZulu ist erstmals um 1832 schriftlich erfasst worden, als – auf der Grundlage der lateinischen Buchstaben der aus Europa und Nordamerika mitgebrachten englischsprachigen Schriften – Missionare und Einheimische anfingen, Sätze und Passagen aus einer englischsprachigen Ausgabe der Bibel ins isiZulu zu übersetzen und versuchten, diese niederzuschreiben. Bis zur Publikation der ersten vollständigen Ausgabe der Bibel in isiZulu Mitte des 19. Jahrhunderts sind zahlreiche ernsthafte, eigenständige Übersetzungsversuche unternommen und dabei Herangehensweisen gewählt worden, die in ihren Ergebnissen sich jedoch höchstens mit ausgewählten Teilen des Alten oder des Neuen oder beider Testamente begnügten.

Die daraus hervorgegangene, 1959 erschienene Ausgabe der isiZulu-Bibel, die es mittlerweile zu ersetzen gilt, kann zu Recht einerseits als literarisch wertvolles Dokument gewürdigt werden, das fundiert und konsequent die isiZulu-Sprache korrekt erfasst und einfühlsam und vielschichtig entfaltet; andererseits kann sie jedoch lediglich als gutgemeinter Versuch verstanden werden, da sie ‘Übersetzung einer Übersetzung’ ist, nämlich Übernahme von Übersetzungsergebnissen englischer Bibeln des 18. oder früherer Jahrhunderte, aber keine eigenständige und direkte Übersetzung aus den biblischen Ursprachen Hebräisch, Aramäisch und Griechisch ins isiZulu. Diese isiZulu-Bibel kann darum nur so lange als maßgeblich in Gebrauch bleiben, bis neue Initiativen, wie sie beispielsweise im Projekt Biblia Zuluensis gebündelt sind, erfolgreich eine Ausgabe der Bibel in isiZulu – iBhaybheli ngesiZulu – vorlegen, die den Eigentümlichkeiten sowohl der Quell- als auch der Zielsprache gerecht zu werden versucht und den üblichen Mindestanforderungen einer Bibelübersetzung im 21. Jahrhundert genügt.

Wann und wie es anfing

Ausgerechnet in Vorbereitung auf ein Referat zum damals kontrovers diskutierten Thema “Homosexualität und Kirche“3 fielen mir bei vergleichender Lektüre einiger Stellen in der 1959-Ausgabe der isiZulu-Bibel der Biblia Hebraica Stuttgartensia 1986 und dem Novum Testamentum Graece (Nestle-Aland) eine Reihe von Unstimmigkeiten und offensichtlichen Fehlern in der isiZulu-Version auf, die ihn dazu veranlassten, die vergleichende Lektüre in einer kleinen Fachgruppe fortzusetzen und das Ergebnis einem weiteren Kreis von Interessierten zur Diskussion zu stellen. Der Entschluss fiel anschließend, dass die aktuelle isiZulu-Ausgabe möglichst bald einer ersetzt wird, die korrekt und direkt aus den Ursprachen übersetzt wurde. Ich bereitete mich darauf vor, einem solchem Versuch von Anfang an zu begleiten und ihn mitzugestalten.

Nach Verständigung mit der Südafrikanischen Bibelgesellschaft (mit Sitz in Kapstadt) ging der Berichterstatter 1996 gezielt auf potentielle Interessierte zu und rief mit ihnen zusammen ein Projekt ins Leben, das sich als Erstes die Aufgabe stellte, die Biblia Hebraica, das ‘Alte Testament’(AT) ins isiZulu zu übersetzen. Das ‘Neue Testament’ (NT) braucht das Team nicht mehr übersetzen, sondern gegebenenfalls nur zu revidieren, da bereits 1986 eine nach ähnlichem Verfahren durchgeführte Übersetzung des NT abgeschlossen und in Gebrauch genommen werden konnte.

Darüber, wie groß das Team sein sollte, welche Aufgaben von wem nach welchen Grundsätzen und Absprachen und bis wann zu erledigen seien und vieles anderes mehr, haben sich die Mitwirkenden eingehend ausgetauscht und schließlich darauf verständigt: Biblia 2000 (wie das Projekt zunächst genannt wurde, da das Team davon ausging, das Ergebnis schon 4 Jahre später, also im Jahre 2000 vorlegen zu können) übernahm seinen selbsterteilten Auftrag.

Bald waren alle Beteiligten sich darüber einig, dass das Projektteam parallel zur Übersetzungsarbeit sorgfältig und umsichtig versuchen sollte, die Rechtschreibung daraufhin zu überprüfen, wie sie vereinfacht und den aktuellen Anforderungen einer multilingualen Gesellschaft angepasst werden kann. „Bhala njengoba ukhuluma“ (Schreib wie du sprichst)4 ist der Grundsatz, an dem die Unternehmung sich orientiert. Nach anfänglichen Widerständen5 kann der Versuch bereits als gelungen gelten.

Das Team setzt sich im Idealfall aus bis zu 16, jedoch nicht weniger als 12 Frauen und Männern im Alter von zwischen 20 und über 60 Jahren verschiedner Konfessionen zusammen, die vom Berichterstatter in einem zahlenmäßig ausgeglichenen Verhältnis zwischen Männern und Frauen, den Altersgruppen unter und über 30 und unter und über 50, den Lese- und Schreibfähigkeiten (z.B. mit oder ohne formelle Schulbildung) sowie Fachkompetenzen (z.B. mit oder ohne akademische – insbesondere theologische oder religionspädagogische – Bildung und Berufserfahrung) und sonstigen Kriterien der persönlichen Eignung ausgesucht wurden. Kompetenz in der Zielsprache isiZulu steht außer Frage.6

Dass die Arbeit im Team unentgeltlich erfolgt und die verabredeten Termine und Arbeitsgrundsätze verbindlich gehandhabt werden, darauf einigten sich die Mitwirkenden von Anfang an und legen nach wie vor Wert darauf. Materialkosten trägt jeder und jede selber. Personalkosten entstehen nicht; alle sind gemeinsam Träger und Trägerinnen ihres Projektes und verantworten das Ergebnis gemeinsam.

Projektleitung

Vom Team wird eine Person, die über ein abgeschlossenes Theologiestudium und mehrjährige Berufserfahrung in der Auslegung biblischer Texte in Wort und Schrift verfügt und sich darüber hinaus mit den Fragen zeitgenössischer Theorien und Praxis der Bibelübersetzung befasst hat, mit der Aufgabe betraut, die Übertragung des Textes von der Biblia Hebraica ins isiZulu konzeptionell und inhaltlich voranzutreiben und zu koordinieren.

Dem Projektleiter – auch ‘Berichterstatter’ genannt – obliegt es, den Kolleginnen und Kollegen die Konzeption vorzustellen und so zu erläutern, dass jeder und jede im Team sich diese zueigen machen und auch alleine darüber referieren kann. Welche der verschiedenen Theorien und Methoden der Bibelübersetzung der Berichterstatter aus welchen Gründen empfiehlt, wird in der konstituierenden Sitzung diskutiert.

Selbstverständlich wird untereinander nur isiZulu gesprochen. Von allen Referaten und Besprechungen fertigen die Mitwirkenden reihum eine Niederschrift an, die wie alle Tagungsprotokolle öffentlich zugänglich ist. Um sicherzustellen, dass sonstige Interessierte stets hinreichend und verlässlich informiert sind und jederzeit zur Mitwirkung im Team hinzugezogen werden können, arbeitet das Team transparent und für Außenstehende nachvollziehbar und macht alle Ergebnisse öffentlich zugänglich.

Einzel-, Gruppen- und Öffentlichkeitsarbeit

Die aufgeschlagene Bibel in der einen und einen Stift in der anderen Hand sind das typische Bild bei der Arbeit – alleine oder mit andern zusammen. Jede und jeder der 16 Mitwirkenden hat jemanden zu Hause oder im nächsten Freundschaftskreis, mit dem er oder sie sich berät und austauscht. In dieser Weise wird die künftige Leserschaft von vornherein miteinbezogen und übersetzt mit.

Den Fehler darf nämlich niemand begehen, Persönlichkeiten und Einrichtungen nicht von Anfang an einzubeziehen und auf dem Laufenden zu halten, die sich selber in Sachen Bibel für unbedingt zuständig halten, auch wenn sie auch nur am Rande etwas mit dem zu tun haben, womit das Team bei der Arbeit am biblischen Text gerade beschäftigt ist! Neben der Geschäftstelle der nationalen Bibelgesellschaft sind es die örtlichen und überregionalen Leitungsgremien der zahlreichen christlichen Kirchen sowie Persönlichkeiten, die in ihrer Funktion als Lehrer, Lehrerinnen, Medienbeauftragte, Prediger, Predigerinnen, Politiker und Politikerinnen von der Arbeit im Projekt Kenntnis nehmen und gegebenenfalls dazu Stellung nehmen können. Der Berichterstatter hat sie alle stets einzuladen und ihnen Protokolle und Berichte zuzustellen, auch wenn sie höchstens gelegentlich darauf reagieren. Das Team, so meinen wir, kann nur dann selbstbestimmt und ungestört arbeiten, solange keine dieser Institutionen und Funktionsträger sich übergangen oder missachtet fühlt und sich daraufhin gemüßigt sieht, dem Projekt Steine in den Weg zu legen und seine Arbeit zu behindern.

Die Arbeit am Text – die ersten Schritte

Den ersten Entwurf, den der Berichterstatter zur Bearbeitung in die Runde eingibt, erstellt er aus einem zusammenhängenden Abschnitt aus der Biblia Hebraica, z.B. aus dem Buch Genesis (dem 1. Buch Mose), Kapitel 1. Der Berichterstatter geht dabei folgendermaßen vor:

Zunächst überträgt er den Abschnitt Wort für Wort aus der hebräischen Vorlage ins isiZulu. Dabei behält er sämtliche Alternativen und Optionen im Bedeutungsfeld eines jeden Begriffes vor Augen. Aus dem in dieser Weise übertragenen Begriffs- und Wortgemenge auf dem Arbeitsblatt des Berichterstatters lässt sich der erste Entwurf erahnen, den er bewusst vorläufig, vieldeutig und ungeglättet stehen lässt und so in die Runde eingibt. Der erste Satz (Genesis/1. Mose 1,1) würde dann vielleicht vorerst noch folgendermaßen lauten:

Ekuqaleni\Emandulo wadala\wasungula\wakha\waphemba (usibanibani) izibhakabhaka\amazulu nezwe omhlaba enhlabathi.

Am-Anfang\Zu-Beginn schuf\erfand\errichtete\erstelltenitiierte (Sowieso) die-Himmel und die-Erde.

Mit dem Stift in der Hand liest jeder und jede im Team den ganzen Abschnitt mehrmals für sich durch und macht laufend Anmerkungen, um anschließend überlegen und entscheiden zu können, wie er/sie selber einen überarbeiteten zweiten Entwurf dieses Abschnitts formulieren würde. Die Mitwirkenden arbeiten vorerst jeder und jede für sich alleine oder nur mit den eigenen Beratern/Beraterinnen zusammen; untereinander dürfen sie sich in dieser Phase noch nicht verständigen, damit mindestens so viele verschiedene Versionen des zu übersetzenden Abschnitts entstehen, wie Mitwirkende daran arbeiten.

Der Berichterstatter erhält alle 15 Entwürfe mit Anmerkungen zurück, sichtet und vergleicht sie und erstellt daraus eine Fassung, die die in den Anmerkungen beinhalteten Fragen, Hinweise und Alternativvorschläge berücksichtigt, und gibt sie in Runde zurück. Die Mitwirkenden bearbeiten die aktualisierte Fassung wie gehabt und geben sie anschließend an den Berichterstatter zurück. Gibt es bei der zweiten, dritten oder vierten Rückmeldung keine neuen Fragen, Hinweise oder Alternativvorschläge mehr, so verlässt das Team den bearbeiteten Abschnitt und geht zum nächsten über – von „Adam und Eva“ zu „Kain und Abel“!

Bei der Bearbeitung einiger Stellen fallen Themen an, die in einer besonderen Teamsitzung als eine Fortbildung zum besseren Verständnis dafür führen sollen, dass z.B. Bibeltexte eine lange Vorgeschichte als mündlich überlieferte Erzählungen haben, die erst zu einem späteren Zeitpunkt die schriftliche Form annahmen, wie sie heute in der Biblia Hebraica vorzufinden ist. Ein Beispiel Die Begebenheit, von der im Buch Exodus/2. Mose erzählt wird und die in den aktuellen Ausgaben der Bibel folgendermaßen eingeleitet wird: „Da schaute er (Mose) sich nach allen Seiten um, und als er sah, dass niemand in der Nähe war, erschlug er den Ägypter und verscharrte ihn im Sand.“ (Exodus/2. Mose 2,12)7. Das Team entdeckt, dass der Wortlaut dieser Stelle in der hebräischen Vorlage folgendermaßen lautet:

“Wayyipen koh waakoh wayyare’ ki `eyn `iys wayyk et-hammiseriy”

(“Und-er-wandte-sich hierhin und-dorthin, als-er-sah, dass kein Mensch, er-schlug-da den Ägypter”)8

Durch Vergleich der Formulierungen „…wandte-sich hierhin und-dorthin“, „… schaute er sich nach allen Seiten um9“ „… sah … sich nach allen Seiten um10 …“ wird dem Lesenden besser nachvollziehbar, dass die zweite eine umschreibende und ausmalende Fassung der ersten ist, die dem Wortlaut eines mündlichen Erzählers näher zu sein scheint, den sich der Lesende bei der Formulierung „…hierhin und-dorthin“ durchaus gestikulierend vorstellen könnte.

“… wathi thala thala …”, “… wathi qala qala …” oder “…wathi ngqa ngqa …”
sind drei Optionen, unter denen das Übersetzungsteam könnte – alle dem Verbum “thalaza”/”qalaza” (sich kurz und schnell nach allen Seiten umsehen) nachempfunden – und zwar im Sinne der grammatikalischen Kategorie iSenzakuthi, nach der eine sprachliche Nachzeichnung eines Vorganges vorgenommen werden kann.

“Wayyipen koh waakoh wayyare’ ki `eyn `iys wayyk et-hammiseriy” hieße demnach “Wathi qala qala, wamjuma” (Er machte so und so und erschlug ihn).

Am Schreibtisch, am Bücherregal, im Seminarraum, draußen

Zur Vergewisserung greift der Berichterstatter wiederholt auf Fachliteratur zurück und sucht auch im Austausch mit Fachkolleginnen und -kollegen gezielt nach Beiträgen und Forschungsergebnissen, die bei der jeweils nächsten Teambesprechung zur Diskussion gestellt werden könnten, um das Team kontextbezogen mit den einschlägigen Theorien und Begründungszusammenhängen vertraut zu machen und fortzubilden. Mit dem Text schwanger geworden, begibt sich der Berichterstatter auf Spaziergänge ins Blaue und gelangt dabei oft auf neue Zugänge zu anstehenden Texten, die der weiteren Arbeit im Team förderlich erweisen.

Kurzberichte untereinander und für Interessierte bilden inzwischen eine reichhaltige Fundgrube zulusprachiger Fachliteratur zu Theorie und Praxis der Bibelübersetzung, die rege in Anspruch genommen und von vielen anderen mit weiterentwickelt wird. Diese umfassen:

  • „Umlando wokwenanwa kwezincwadi zethestamente elidala (ThD)“ (Geschichte der Übersetzung des Alten Testaments/AT)11
  • „Ngubani owabhala yiphi incwadi?“ (Wer hat welches Buch geschrieben?)12
  • „iThestamente elidala lisalifundelwani?“ (Das Alte Testament: Warum wird es noch gelesen?)13
  • „Sifundisana ukufunda isiHebheru“ (Wir lernen gemeinsam Hebräisch lesen)14
  • „Sihlola ngokuqhathanisa“ (Wir untersuchen und vergleichen)15
  • „uHlu lwamagama namabizo (lusaqhutshwa)“ (Kompendium der Namen und Begriffe – )16
  • „ISICHASISO: iBhaybheli“ (ECKDATEN: Die Bibel)17
  • „uMlando kaIzrayeli“ (Die Geschichte Israels)18

Aus der Not eine Tugend gemacht: Da der Berichterstatter der einzige im Team ist, der in Übersee lebt, kann er mit den Textentwürfen nicht wie im Idealfall die naheliegenden kurzen Wege von Wohnstätte zur Wohnstätte zu Fuß zurücklegen, sondern ist auf den langen Luftpostweg oder neuerdings in einigen Fällen die Kommunikation per e-Mail angewiesen; denn öfter als einmal im Jahr können wegen der Entfernung die Arbeitssitzungen und Workshops zur Fortbildung nicht abgehalten werden. Dies hat dazu geführt, dass die Jahresversammlung also, der Jahresworkshop, zu einem feststehenden Termin Mitte September geworden ist, der weit über den Kreis der unmittelbar an der Übersetzung Beteiligten hinaus Zuspruch gefunden hat und beachtet wird.19 Dieser Arbeitsrhythmus hat sich mittlerweile als angemessen und geradezu ideal erwiesen, auch wenn dadurch der Abschluss des Gesamtprojekts in ferne Zukunft20 rückt.

Setz über und übersetze!

Die Methode, auf die sich das Team auf Empfehlung des Berichterstatters geeinigt hat, wurde in den 1960er Jahren aus der Praxis der Bibelübersetzung insbesondere in afrikanischen Ländern entwickelt21. Diese wurde im Team vorgestellt, eingehend besprochen und anschließend Schritt für Schritt so umschrieben, dass Außenstehende sie nachvollziehen können:

Demnach handelt es sich bei der Übersetzung eines Textes aus einer semitischen Sprache, dem Hebräischen, in eine afrikanische, das isiZulu, um einen Vorgang, der Entfernungen und Zeiträume zu überbrücken versucht, die sehr groß sind und keine direkte Verbindung untereinander haben.

Namen und Begebenheiten aus sehr ferner Vergangenheit in weit entfernten Ländern und unter oft völlig fremden Lebensbedingungen kommen beim Lesen eines Abschnitts zur Sprache und können erst dann treffend und verständlich von der einen in eine andere Sprache übertragen werden, wenn sie zuvor im Kontext ihrer Entstehung verstanden wurden. Darum bemüht sich das Team: Aufmerksames Lesen und Hinhören – immer und immer wieder.

Zwischen der Welt des Textes und der Welt des Übersetzungsteams liegen wiederum Welten. Für das Team Biblia Zuluensis entspricht dies in etwa den unterschiedlichen Welten in dem Teil des Zululandes südlich des uThukela-Flusses und dem anderen nördlich davon; der uThukela war unter dem Kolonialismus und der Apartheid zur Trennlinie zwischen den beiden Teilen des früheren Zulu-Königreiches geworden.

Wie kommt nun eine Schatztruhe unbeschädigt und ohne Verlust von dem einen auf das andere Ufer des uThukela-Flusses? Wie kommt die Bibliothek Biblia Hebraica ins Zululand nördlich des uThukela ganz und heil hinüber?

Die von Nida und Taber22 übernommene und weiterentwickelten functional equivalent method („iFem“) erklärt es folgendermaßen:

Das Team, diese kluge und weitsichtige ‘Pfadfindertruppe’, weiß, dass es keine Brücke zwischen den beiden Teilen ihres Landes gibt, und überlegt, wie der Schatz trotzdem zu Fuß über den Fluss dorthin gelangen kann, wo er herbeigewünscht wird.

Da an der Flussmündung der Wasserstand am höchsten und darum ein Überqueren unmöglich ist, muss die Projektgruppe flussaufwärts gehen, bis vom Ufer aus Stellen im Wasser zu erkennen sind, an denen der Wasserstand niedrig genug ist und wo vielleicht auch Steine aus dem Wasser ragen, die leichter ans andere Ufer gelangen lassen.

In kleine, handliche Gepäckstücke ließe sich der Schatz umpacken und auf viele Schultern verteilen. Es könnte sein, dass der Weg zwischen der Stelle an der Flussmündung und der Übergangsstelle mehrmals hinauf und hinab gegangen werden muss, bis das letzte Gepäckstück befördert worden ist. Unvorhersehbare Ereignisse könnten den Vorgang verzögern oder gar Unterbrechungen erfordern.

Das Übersetzen von einem auf das andere Ufer bewerkstelligt die ‘Pfadfindertruppe’ daher wohlüberlegt und ohne Hast, bis jedes Gepäckstück sicher drüben angekommen ist.

Am anderen Ufer angelangt, läuft die mobile Projektgruppe mit den Handgepäckstücken trockenen Fußes den Fluss hinunter Richtung Flussmündung bis zur Stelle, an der der Schatz wieder vereint werden kann und die ursprüngliche Größe annimmt. Das bedeutet: Redewendungen, Sprichwörter, Gesetzestexte, Poesie, Erzähltexte – jeder textliche Bestandteil ist dann im Zululand nördlich des uThukela angekommen!

Die Arbeit am Text kann beginnen:

Begriffe und Ausdrucksweisen, die verschlüsselt, kantig und sperrig wirken, werden vorerst entschlüsselt und erhalten hier und dort einen Feinschliff, um ihnen behutsam rundliche Konturen zu geben, die der Landschaft, der Lebenssituation und den Klängen im Zielland besser entsprechen, ohne jedoch den Ursprungstext zu verfälschen.

Anstelle einer Redewendung, die im semitischen Sprachraum ‘zu Hause’ ist und sich im Text widerspiegelt, entscheidet sich das Team möglicherweise für eine gleichbedeutende Redewendung aus dem Zulu-Sprachraum und passt diese dem Gesamtduktus des zu übersetzenden Abschnitts an. Ein Beispiel zur Veranschaulichung:

„… um seine Füße zu bedecken“ zieht sich König Saul in eine Hölle zurück, in der, wie es sich gleich danach herausstellt, David, den er verfolgt, ihn leicht hätte töten können, der ihm stattdessen aber anschließend einen Saum von dessen Gewand als Beweis seiner versöhnlichen Aussichten präsentiert. Übersetzt heißt diese Redewendung aus dem Buch 1. Samuel 24, 4b: „…zu bedecken (= verrichten) seine Füße (= Notdurft)“23.

„… um seine Füße zu bedecken“ (= Notdurft verrichten) würde man heute im Deutschen vielleicht mit „… um sich die Hände zu waschen“ oder „… um sich frisch zu machen“ umschreiben. Die Zulu-Sprache kennt eine ganze Fülle ‘anständiger’ Umschreibungen für den gemeinten Vorgang. Tatsächlich schreibt die ukuHlonipha24-Tradition im Zululand Benimmregeln und Ausdrucksweisen vor, die bis in die Mimik und den Tonfall hineinreichen und bis heute fast überall unbewusst befolgt werden.

Ähnlich geht das Team an vielen Stellen vor, an denen es darum geht, eine
komplexe Aussage im Kontext zu verstehen und sie möglichst genauso komplex zu wiedergeben:

Die semitische Sprache Hebräisch und das afrikanische isiZulu weisen in ihren syntaktischen und semantischen Strukturen oft verblüffende Ähnlichkeiten auf;

(z.B. ist „wakhuluma“ die isiZulu Entsprechung von dem hebräischen „wayyo’mer“ und bedeutet „(und) er sprach“ – ein Satz in einem Wort, der durch Präfixe und Suffixe Person, Anzahl, Tempus, Modus u.a. variieren kann.

Beide Sprachen unterscheiden sich jedoch andererseits in vielerlei Hinsicht diametral voneinander.

ukuHlonipha sowohl in semitischem als auch in afrikanischem Sinne lässt sich anhand folgenden Textbeispiels veranschaulichen:

Das hebräische „w’ho’odom yoda´ei-hawwo ischeto wattahar’“ („… Und-der Mensch erkannte Eva, sein-Weib/seine-Frau und-sie-empfing“) in Genesis/1. Mose 4,125 wird in einigen der jüngeren deutschen Übersetzungen heute folgendermaßen wiedergegeben: „Adam schlief mit Eva und sie wurde schwanger“26 / „Dann erkannte der Mensch als Mann die Eva, seine Frau; sie wurde schwanger“27

Biblia Zuluensis vermeidet bewusst im Sinne von ukuHlonipha die bekannten semantisch eindeutigen isiZulu-Äquivalenten zum hebräischen „yoda“ („erkennen“ im Sinne von „Geschlechtsverkehr haben mit“) – z.B. wamlala („er `beschlief´ sie = hatte Beischlaf mit ihr“) und entscheidet sich letztendlich für eine der folgenden Möglichkeiten, das hebräische „Erkennen“ dieser Bibelstelle zu übersetzen:

„wazisondeza ku…“ (er näherte sich ihr/ brachte sich näher zu …); „wamthinta“ (er berührte sie); „wamthinta kwamancane“ (er berührte sie an intimer Stelle) oder eben (das inzwischen kirchensprachlich gebräuchliche) „wamazi“ (er erkannte …)!

Die verdichtete Aussage wird in ihre einfachen Bestandteile zerlegt. Diese werden mit gleichbedeutenden Bestandteilen in der Zielsprache ersetzt, die anschließend zu einer komplexen Aussage weiterentwickelt werden, die es in der Zielsprache gibt und nur dort zu finden gilt. Der Übersetzungsvorgang achtet darauf, die jeweilige Sprachebene und Feinheiten des Stils im Auge zu behalten und zur Geltung zu bringen.

Was als ‘Pfadfindertruppe’ begann, hat sich inzwischen in ein Textbearbeitungsteam verwandelt.

Der Vorgang, nach dem Begriffe und Sätze von A nach B übertragen werden, gleicht dem in unseren Tagen vertrauten elektronischen Versenden und Empfangen von Mitteilungen per e-Mail, die – wenn ich das richtig verstanden habe – zur Versendung vorerst in ihre Einzelteile (Bites) zerlegt und am Ziel wieder zusammengesetzt werden – etwa wie die einzelnen Handgepäckstücke, die die Pfadfindertruppe zu Fuß vom einen zum andere Ufer des uThukela hinüberbefördert.

Form und Inhalt

Die Ordnung und die Schönheit der Sätze in der Quellsprache eines zu übersetzenden Abschnitts sind als Ergebnis literarischer Arbeit und Auslegungstradition gebührend zu würdigen; der Sinn hinter den Buchstaben bleibt dennoch das Eigentliche, um das es geht und gehen soll. Biblia Zuluensis umschreibt diese Erkenntnis folgendermaßen:

Das Übersetzen ist als ob eine Pythonschlange, die nach Nahrung sucht, eine Gazelle erblickt und sich vornimmt, diese zu erbeuten:

Dass das Tier gut gebaut ist und sich elegant bewegt, wird der Schlange nicht unbemerkt bleiben, doch geht es ihr vor allem darum, die ganze Gazelle zu verspeisen und davon satt zu werden.

Der Python schleicht sich an die Antilope heran, bewegt sich dabei äußerst vorsichtig und bedenkt, wann genau er wie vorgehen muss, um der Beute mit möglichst geringem Kraftaufwand habhaft zu werden.

Nach erfolgtem Fang umschlingt die Schlange die Gazelle, betäubt sie und zerquetscht deren Körper durch festes Würgen, bis er handlich genug ist, um widerstandslos im Stück verschlungen zu werden. Eine schleimige Mundflüssigkeit verteilt der Python mit seiner Zunge über den inzwischen reglosen Kadaver und beginnt, ihn sich einzuverleiben – mit Haut und Haar und ohne nur ein Tröpfchen Blut vergeudet zu haben.

Dann verkriecht sich der Python zur Verdauung ins Dickicht und wird viele Wochen lang keine weitere Nahrung zu sich nehmen müssen. Die Gazelle geht in ihm auf und wird Teil von ihm, so wie der Inhalt der Bibel zum selbstverständlichen Bestandteil einer Zielsprache werden kann.

Wenn das gelingt, kann der übersetzte Text allmählich Bestandteil der Alltagskommunikation werden und in das selbstverständliche Denken und Reden übergehen.

„Wahamba okwejuba likaNowa“ („… ging weg wie Noahs Taube ”) sagt der Volksmund heute zum Beispiel, wenn von einem die Rede ist, der sich aus gutem Grunde auf Nimmerwiedersehen davon gemacht hat.28 Vielen ist heute nicht mehr bewusst, woher diese und ähnliche Redewendungen stammen.

Zur Erinnerung: Diese Texte werden gehört als gelesen. Die Wortauswahl, der Wortklang, aber auch das Schriftbild sind wichtige Faktoren im Übersetzungsvorgang. Dass der Vorlesende verhältnismäßig mühelos mit dem Auge und mit der Zunge über die Buchstaben und Wörter fahren kann, damit die Aussagen möglichst beim einmaligen Hören begriffen werden, ist daher wichtiger Gesichtspunkt bei der Arbeit im Übersetzungsteam.29

Darüber hinaus werden neue Formen der Übertragung und Darbietung des Sinnes hinter den Buchstaben zur Erprobung erwogen. Das Erzählen hat im isiZulu-Sprachraum ein reichhaltiges Archiv diverser Literaturgattungen hervorgebracht. Geschichtsüberlieferung in Prosa und Gedichtform30 ist nur eine, neben Fiktion oder Besingen. Das Bibelübersetzungsteam findet Ausdrucksformen und Überlieferungstraditionen31 vor, die den zu übersetzenden Text auf unterschiedliche Weise, treffend und verständlich „hinüberbringen“ können. Die hebräische Sprache ist ihrerseits mindestens genauso so facettenreich, malerisch und ausdruckstark, was das Team Biblia Zuluensis reizt und anspornt.

Eine Auswahl von bis zu sieben von Biblia Zuluensis übersetzten besonders bekannten Bibelgeschichten in narrativer Form32 wird jährlich in einem handlichen Büchlein „zimnandi ngokuphindwa“ („Erzähl die schöne Geschichte immer und immer wieder!“) tausendfach unter Interessierten in Privathaushalten, Schulen und Kirchengemeinden verteilt und enthält eine Bitte um konstruktiv-kritisches Mitlesen und Rückmeldung. Rege Diskussionen und Austausch finden auf dem Postweg und im Internet statt. Zimnandi ngokuphindwa erweist sich als unschätzbar wichtiger Test- und Begegnungsforum – wie inkundla, die große Versammlungsfläche beim Dorfältesten unterm Baum, wo Entscheidungsfindungen und Feste stattfinden.

Relevanz, Brisanz und Aktualität – Wozu das alles?

Immer noch ‘Buch der Bücher’ ist die Bibel im Zululand nicht nur deswegen, weil durch sie überhaupt die schriftliche Erfassung der Sprache begann und sie als erstes Buch in isiZulu erschien, sondern weil ihr Inhalt selbst Menschen sehr vertraut ist, die selber weder lesen noch schreiben können, denen aber Passagen aus der Bibel vorgelesen und ausgelegt wurden und dadurch Bestandteil ihres Wissens und Grundlage ihres Glaubens geworden sind. In der Infragestellung, im Widerstand und im Kampf gegen Kolonialismus und Apartheid haben Menschen im Südlichen Afrika – nicht nur die besonders frommen -, die mit den Aussagen der ‘Schrift’ aufgewachsen waren, die Bibel zum Reden und zum Handeln gebracht und sie dadurch zum Bestandteil und zum Kern ihres Struggles, ihres Freiheitskampfes, werden lassen.33

Zwar hat das Fehlen des Unterrichtfaches Religion im Stundenplan der öffentlichen Schule heute inzwischen dazu geführt, dass nicht mehr jedes Kind so selbstverständlich mit den Erzählungen und Aussagen aus der Bibel aufwächst wie in der Eltern- und Großelterngeneration; die außerschulischen Begegnungen und Erfahrungen mit biblischer Tradition sind aber nach wie vor vielfältig und vielschichtig, so dass auch die jetzige Schülergeneration bei der Pflege und Weiterentwicklung der biblischen Bibliothek freiwillig und aktiv mitwirkt. Das Projektteam wird sich daher auch in Zukunft mühelos verjüngen und ergänzen können. Die Zahl der Erwachsenen ohne formale Schulbildung, die zielstrebig autodidaktisch, fachkundig verantwortungsvoll in ihrer nächsten Umgebung aktiv mitwirken, nimmt im Postapartheid-Südafrika merklich zu – eine Entwicklung, die Biblia Zuluensis mit seinem Team von Freiwilligen bereits im zweiten Jahrzehnt mitgestaltet!

Im aus gutem Grund religionsneutralen demokratischen Staat erfährt das ‘Buch der Bücher’ heuten im Allgemeinen kühle Distanz und eine ernüchternde Relativierung als nur eins unter vielen anderen auslegungsbedürftigen Glaubenszeugnissen unserer Zeit – schriftlichen und mündlichen, die nachweislich nicht dagegen gefeit sind, interessengeleitet instrumentalisiert zu werden und sich selber durch politische oder ökonomische Instrumentalisierung zu diskreditieren. Biblia Zuluensis begrüßt die zunehmende konstruktiv-kritische Haltung und erlebt sie als förderlich für eine Auseinandersetzung mit den Inhalten dieser Bibliothek, die den Menschen zugute kommt und Leben fördern soll – gleich dem Python und die der in ihm aufgegangenen Gazelle.

Literatur:

1. Nachschlagewerke:

BIBEL in gerechter Sprache. Herausgegeben von Ulrike Bail, Frank Crüsemann, Marlene Crüsemann, Erhard Domay, Jürgen Ebach, Claudia Janssen, Hanne Köhler, Helga Kuhlmann, Martin Letzsch und Luise Schottroff. Gütersloh. 2006. ISBN 978-3-579-05500-8 (2400)

BIBLIA HEBRAICA STUTTGARTENSIA. Deutsche Bibelgesellschaft. ISBN: 978-3-438-05222-3 (1648)

Das KAIROS Dokument. Eine Herausforderung an die Kirche. Ein theologischer Kommentar
zur politischen Krise in Südafrika. EWM-Informationen Nr. 64. Hamburg, Oktober 1985. ISSN
0175-7695 (36)

DIE BYBEL. Nuwe Vertaling (met herformulerings). Teks, Woordelys en Teksverwysings. Kapstadt: Bybelgenootskap van Suid-Afrika 1983. V052/ISBN 0-7982-0868-6 (343+)

DIE LEXIKON-BIBEL. Gute Nachricht Übersetzung mit Erklärungen und Bildern. Ohne die Spätschriften des Alten Testaments. Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft. 2003. ISBN 3-438-01653-2 (504)

GUTE NACHRICHT BIBEL. Altes und Neues Testament. Mit den Spätschriften des Alten Testaments (Deuterokanonische Schriften/Apokryphen). Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft. 1997 ISBN 3-438-01642-7 (3-460-61642-3) 439+ Seiten

IBHAYIBHELI ELINGCWELE. The Bible in Zulu. B.F.B.S. 1959. iThestamente eliSha namaHubo. Indaba emnandi kaJesu Khristu iNkosi yethu. Isihumusho sika-1986. INhlangano yeBhayibheli yaseNingizimu
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iThestamente eliSha namaHubo, Indaba emnandi kaJesu Kristu iNkosi yethu, Isihumusho sika-1986, ukuhlelwa kokuqala 1986, ukushicilelwa kwesithathu, 1992. INhlangano yeBhayibheli yaseNingizimu neAfrika 1986. V363P/ISBN 0-7982-0657-8 (659)

NESTLE-ALAND 1979: “Novum Testamentum Graece. Apparatum criticum recensuerunt et editionem novis curis elaboraverunt Kurt Aland et Barbara Aland una cum instituto studiorum textus Novi Testamenti Monasternsi (Westphalia). Stuttgart. ISBN 3 438 05100 1 (779)

STEUER, Rita Maria 1989: „Das Alte Testament: Interlinearübersetzung Hebräisch-Deutsch; hebräischer Text nach der Biblia Hebraica Stuttgartensia (2. Auflage). Neuhausen-Stuttgart: Hänssler Einheitsact.: 62 Testamentum vetus. Bd. 1 Genesis-Deuteronomium. ISBN 3-7751-1281-2
(1277)

STEUER, Rita Maria 1993: „Das Alte Testament: Interlinearübersetzung Hebräisch-Deutsch; hebräischer Text nach der Biblia Hebraica Stuttgartensia (2. Auflage). Neuhausen-Stuttgart: Hänssler Einheitsact.: Testamentum vetus. Bd. 2 Josua – Könige. ISBN 3-7751-1274-X (1217)

STEUER, Rita Maria 1996: „Das Alte Testament: Interlinearübersetzung Hebräisch-Deutsch; hebräischer Text nach der Biblia Hebraica Stuttgartensia (2. Auflage). Neuhausen-Stuttgart: Hänssler Einheitsact.: Testamentum vetus. Bd. 3 Jesaja – Jeremia – Ezechiel. ISBN 3-7751-1275-8
(1167)

STEUER, Rita Maria 1999: „Das Alte Testament: Interlinearübersetzung Hebräisch-Deutsch; hebräischer Text nach der Biblia Hebraica Stuttgartensia (2. Auflage). Neuhausen-Stuttgart: Hänssler Einheitsact.: Testamentum vetus. Bd. 4 Die 12 kleinen Propheten – Hiob – Psalmen.
ISBN 3-7751-1284-7 (963)

STEUER, Rita Maria 2003: „Das Alte Testament: Interlinearübersetzung Hebräisch-Deutsch; hebräischer Text nach der Biblia Hebraica Stuttgartensia (2. Auflage). Neuhausen-Stuttgart: Hänssler Einheitsact.: Testamentum vetus. Bd 5 Sprichwörter – Ruth – Das Hohelied – Prediger –
Klagelieder – Esther – Daniel – Esra – Nehemia – 1. Chronik – 2. Chronik. ISBN 3-7751-1585-4 (1314)

The Holy Bible (1611). Self-pronouncing Edition. Revised Standard Version. Containing the Old and New Testaments. Translated from the Original Tongues being the version set forth A.D. 1611, revised A.D. 1881-1885 and A.D. 1901, compared with the most ancient authorities and revised A.D. 1946-1952. The World Publishing Company. Cleveland and New York. 1962

The New Testament in Modern English. JB Phillips Revised Edition. London. 1960/1972.

2. Monographien:

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CALLAWAY, Henry 1870: “The Religious System of the AmaZulu” Original: Springdale Mission Press. Facsimile Reprint 1970. Wynberg: C. Struik. Nr 912/1000 (448)

De WAARD, J. and NIDA, E.A. 1986: “From One Language to Another.” Functional Equivalence in Bible Translating. Nashville: Thomas Nelson.

FINKELSTEIN Israel and SILBERMAN Neil. A. 2002: „Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit über die Bibel“. München: Beck. ISBN 3 406 49321 1 (381)

GROSS, Walter (Hg.) 2001: „Bibelübersetzung heute – Geschichtliche Entwicklungen und aktuelle Anforderungen“, Stuttgarter Symposion 2000, Deutsche Bibelgesellschaft, Bd 2. (364)

HERMANSON, E.A. 1991: “The transliteration of New Testament Proper Nouns into Zulu.” Unpublished MA dissertation, Pretoria. University of South Africa.

KHUMALO-SEEGELKEN, Ben 1999 – 2008: “zimnandi ngokuphindwa”. uBheni wakwaKhumalo usixoxela kabusha ezikhethiweyo kwezingasoze zabuna. Huntlosen: unpublished. Occasional papers No. 1 – 7 https://www.benkhumalo-seegelken.de/texte-ibhaybheli.html (16.12.2011)

KHUMALO-SEEGELKEN, Ben 2007: “Thina Kwelakithi iZolo naNamuhla. Umzila wolwazi nomlando welakwaZulu namaphethelo ngelaka ngangekhono labalobi nabasunguli kusukela emandulo kuze kube namuhla.” (Trevor Cope: The Zulu People. A Select Biography. Manuscript. Durban. 1974. 84 pp) unveröffentlicht.

KHUMALO-SEEGELKEN, Ben 2008: Gemeinschaft der Verschiedenen. Berlin: Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD). https://www.benkhumalo-seegelken.de/dokumente/LSVD_Gemeinschaft-der-Verschiedenen.pdf (16.12.2011)

MEINHOLD, Arndt 2000: „Kriterien wissenschaftlichen Bibelübersetzens an Beispielen alttestamentlicher Kommentare“ in: GROSS, Walter (Hg.) (2001): „Bibelübersetzung heute – Geschichtliche Entwicklungen und aktuelle Anforderungen. Stuttgarter Symposium 2000“ Arbeiten zur Geschichte und Wirkung der Bibel (AGWB). Band 2. Stuttgart.

NIDA, E.A. and TABER, C.R. 1969: “The Theory and Practice of Translation.” Leiden: E.J. Brill.

NXUMALO, S.S. 1979: “iFonethiksi nokuhlelwa kwesiZulu” Educum Publishers. Midrand. ISBN 0 7980 1689 2 (179)

NYEMBEZI, Sibusiso C. L. 1973: “Uhlelo lwesiZulu” Pietermaritzburg. ISBN 0 86985 255 8 (274)
NYEMBEZI, C.L. Sibusiso 1954: “Zulu Proverbs” Johannesburg: Witwatersrand University Press. (250)

PRINSLOO, Martin and BREIER, Mignonne 1996: “The social uses of literacy: theory and practice in contemporary South Africa” ISBN 0 636 02751 1

ROBERTS, Rev. C. 1900: “A ZULU MANUAL OR VADE-MECUM” being a companion volume to “The Zulu-Kafir language,” and the “English-Zulu dictionary”, hardback, London. (153)

ROBERTS, Rev. C. 1874 (1902): “THE ZULU-KAFIR LANGUAGE”, simplified
for beginners, hardback, Third enlarged edition, London. (177)

SCHLOSSER, Katesa 1977: “Die Bantubibel des Blitzzauberers Laduma Madela – Schöpfungsgeschichte der Zulu – Illustrationen von Laduma Madela, Muziwezixhwala Tabete und Jabulani Ntuli”. Arbeiten aus dem Museum für Völkerkunde der Universität Kiel. Kiel: Kommissionsverlag Schmidt & Klaunig. ISBN 3-88312-100-2

VILAKAZI, Absolom 1965: „Zulu Transformations. A study of the dynamics of social change“, Pietermaritzburg: University of Natal Press. (166)


1 © Khumalo-Seegelken, Ben 2011. Mit den Ohren lesen im Zululand heute. Biblia Zuluensis – iBhaybheli ngesiZulu. In: Schreijäck, Thomas (Hg) 2011. Glaubenskommunikation in Afrika. Kontextuelle Erfahrungen und Modelle. Forum Religionspädagogik interkulturell, Band 22, Frankfurt/M: Lit Verlag, ISBN 978-3-643-11591-1, Seiten 61-80).
Im Post-Apartheid Südafrika umfasst eine der neun Provinzen, KwaZulu-Natal (KZN), die zwischen dem Indischen Ozean und dem Gebirge uKhahlamba (Drakensbergen) liegt, den größten Teil des früheren Zulu-Königreiches KwaZulu, dem späteren Zululand der Kolonialzeit, von dem umgangssprachlich immer die Rede ist, wenn das Lebens- und Wirkungsterritorium des zulusprachigen Bevölkerungsanteils Südafrikas gemeint ist.
2 Von den insgesamt 11 offiziellen Landessprachen Südafrikas ist isiZulu die am meisten gesprochene. Vgl.: bevölkerungsstatistische Größenordnung: isiZulu 23,8 %; isiXhosa 17,6 %; Afrikaans 13,3 %; Sesotho sa Leboa 9,4 %; English 8,2 %; seTswana 8,2 %; seSotho 7,9 %; xiTsonga 4,4%; siSwati 2,7 %; tshiVenda 2,3 %; isiNdebele 1,6 %; Andere 0,5 % Quelle: South Africa Yearbook 2006/07 www.safrica.info
3 Es sind insbesondere die sieben Bibelstellen, die in meiner Vorbereitungsarbeit damals im Mittelpunkt standen – die Bibelstellen, die oft wie nicht zu hinterfragende Festlegungen gebetsmühlenartig zitiert und kommentiert werden, wenn in gewissen Gremien und auf gewissen Foren heute versucht wird, Homosexuellenverfolgung – die Ausgrenzung und Benachteiligung von Schwulen (und Lesben) – gutzuheißen, anzufordern und als bibelkonform auszugeben: Genesis/1. Mose 19,4-11; Leviticus/3. Mose 18,22; Leviticus/3. Mose 20,13; Richter 19,22-25; Römerbrief 1,27; 1.Korintherbrief 6,9; 1.Timotheus 1,10) Vgl. Khumalo-Seegelken, B. 2008 >> https://www.benkhumalo-seegelken.de/dokumente/LSVD_Gemeinschaft-der-Verschiedenen.pdf (16.12.2011)
4 https://www.benkhumalo-seegelken.de/dokumente/i BHANJEKHU.pdf(16.12.2011)
5 Erwartungsgemäß meldete sich der Philologenverband bzw. die Interessengemeinschaft zulusprachiger Schulbuchautoren und verlangte, mitzureden: „Wir müssen mitbestimmten. Was in der Bibel steht, steht ja in der Bibel und unsere Schulbücher können nicht einfach außen vor bleiben!“ (DBZ Ntuli, Durban, 1997).
6 In der Regel hat jeder/jede die Sprache ‘mit der Muttermilch eingesogen’ und verkehrt täglich
mündlich und schriftlich in dieser, kennt die umgangssprachlichen und literarischen Besonderheiten
und Ebenen und kann sich mit anderen darüber austauschen.
7 Vgl. Die Gute Nachricht, 56.
8 STEUER, R. M. 1989: Bd. 1 (329) (Hervorhebung: BK-S).
9 Vgl. Die Lexikon-Bibel, 96-97.
10 Vgl. Bibel in gerechter Sprache, 118.
11 https://www.benkhumalo-seegelken.de/dokumente/umlando-wokwenanwa-kwezincwadizethestamente-elidala-TD.pdf(16.12.2011)
12 https://www.benkhumalo-seegelken.de/dokumente/Ngubani-owabhala-yiphi-incwadi-TSh.pdf (16.12.2011)
13 https://www.benkhumalo-seegelken.de/dokumente/ithestamente-elidala-lisalifundelwani.pdf (16.12.2011)
14 https://www.benkhumalo-seegelken.de/dokumente/sifundisana-ukufunda-isiHebheru.doc (16.12.2011)
15 https://www.benkhumalo-seegelken.de/dokumente/SIHLOLA-NGOKUQHATHANISA.pdf (16.12.2011)
16 https://www.benkhumalo-seegelken.de/dokumente/uhlu-lwamagama-namabizo.pdf (16.12.2011)
17 https://www.benkhumalo-seegelken.de/dokumente/ISICHASISO_iBhaybheli.pdf(16.12.2011)
18 https://www.benkhumalo-seegelken.de/dokumente/Umlando-kalzrayeli.doc (16.12.2011)
19 öffentliche Terminbekanntgabe für 2012 >> http://www.benkhumaloseegelken.de/dokumente/team-toiling-16th-year.doc(15.12.2011)
20 Hundertachtzig Jahre wird der derzeitige Berichterstatter alt werden – will er herausgefunden
haben -, bis er die Publikation des Ergebnisses wird mitfeiern können! Es sei denn, vier ähnlich
konzipierte Teams würden parallel mitarbeiten und anschließend die jeweiligen Arbeitsergebnisse
redaktionell aufeinander abstimmen, was bisher leider ein unerfüllbarer Wunsch geblieben ist.
21 NIDA, E.A. und TABER, C.R. 1969
22 NIDA, E.A. und TABER, C.R. 1969.
23 Steuer, R. M. 1989 (553).
25 Vgl. Steuer, R. M. 1989, 20.
26 Vgl. Die Lexikon- Bibel, 33.
27 Vgl. Bibel in gerechterSprache, 35.
28 Wohl in Anspielung auf die Stelle in der Sintfluterzählung (Genesis 8,12) über Noah, in der es heißt: „ … dann ließ er die Taube zum dritten Mal fliegen. Diesmal kehrte sie nicht mehr zurück.“
29 Anregungen zur optimalen Erreichung dieses Zieles lässt sich Biblia Zuluensis von zeitgenössischen deutschen Übersetzungsprojekten wie z.B. Die Lexikon Bibel, Bibel in gerechter Sprache, BasisBibel, geben.
30 Klassisches Beispiel sind die fast jedem Erwachsenen auswendig bekannten elenlangen Lobpreisungen auf den Gründer des Zulu-Königreichs Shaka kaSenzangakhona (circa 1787 –1828) >> izibongo zeNkosi uShaka, die auch heute auf öffentlichen Veranstaltungen von besonderer Bedeutsamkeit, bei denen der aktuelle Thronnachfolger Shakas, der konstitutionelle Monarch für die Provinz KwaZulu-Natal König Zwelithini Goodwill kaNyangayezizwe Cyprian anwesend ist, feierlich rezitiert werden. Sie repräsentieren eine ausführliche und zeitgenössisch kommentierte Auflistung geschichtsrelevanter Ereignisse weit über die Grenzen seines Herrschaftsbereichs im Südlichen Afrika des früheren 19. Jahrhunderts hinaus – vergleichbar den Angaben „zu Zeiten des Königs Herodes …“ o.ä. in den Büchern der Bibel.
31 z.B. die Namensgebungstradition: Die Umstände bei und während der Schwangerschaft und Geburt schlagen sich in den Namen nieder, die einem Kind gegeben werden. Viele Namen bekommt jedes neugeborene Kind; der Rufname schält sich im Laufe der Zeit aus diesen heraus. Von Gleichaltrigen in der Kindheit, Jugend und später erhält jeder und jede von Zeit zu Zeit zusätzliche Namen, die sich auf ein nicht immer schmeichelhaftes Merkmal oder eine Angewohnheit beziehen: „uVelabahleke“ („die/der, bei dessen Erscheinen alle lachen“), „uBahlanganisile“ („sie hat sie zueinandergebracht/wieder vereint/versöhnt“) und „uMahlekehlathini“ („die/der im Walde lacht“) sind nur drei der vielen allmählich aussterbenden Namensgebungsmöglichkeiten.
32 z.B. „iviki lokuqala ngqa“ („Die allererste Woche“, Genesis 1), „umuntu ngumuntu-ngabantu“ („Ich bin, weil wir sind; da wir sind, also bin ich“, Genesis 2), „vulekiyane amehlo!“ („Und auf gingen die Augen!“, Genesis 3), „kwachitheka igazi“ („Und es floss Blut …“, Genesis 4), „uzamcolo nejuba likaNowa“ („Der Sintflut und Noahs Taube“, Genesis 7), „uthingo lwenkosazana“ („Der Regenbogen“, Genesis 8), u.v.a. (siehe Auflistung „ezingasoze zabuna: “zimnandi ngokuphindwa” “unter https://www.benkhumalo-seegelken.de/texte-ibhaybheli.html, 16.12.2011).
33 Der Friedensnobelpreisträger für 1960 Albert Luthuli, aber auch die späteren Friedensnobelpreisträger aus Südafrika Desmond Tutu (1984) und Nelson Mandela (1993) sind in dieser Tradition – mit dem Wissen, dem Hoffen und dem Glauben aus der Bibel – groß geworden. Siehe auch: Das Kairos-Dokument.

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